Liebe Leserin, lieber Leser,

in den zurückliegenden Wochen war ich mehrmals in Krankenhäusern. Nicht als Patient, sondern als Besucher von kranken Geschwistern unserer Gemeinden. Einmal mehr staunte ich über diese Einrichtungen mit gut ausgebildeten, kompetenten und freundlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und über die technische und materielle Ausstattung der Krankenhäuser. Hier wird getan, was getan werden kann, und viel technisches „know-how“ und viel Geld investiert, damit kranke Menschen wieder gesunden.

Um einem gebrochenen Herzen zu helfen, braucht es freilich andere Mittel und Kompetenzen. Denn ein gebrochenes Herz zieht nicht nur das eine oder andere Organ in Mitleidenschaft; vielmehr wirkt es sich (ganzheitlich) auf den ganzen Menschen aus, den Körper, den Geist, die Seele.

Liebeskummer wird häufig mit einem gebrochenen Herzen in Verbindung gebracht. Oder allgemein der Verlust und insbesondere der Tod eines geliebten bzw. nahe stehenden Menschen (aus dem Familien- oder Freundeskreis). Ein Scheitern an eigenen Ansprüchen und fremden Erwartungen vermag ein gebrochenes Herz zu machen. Dieses ist nicht mit einer Tablette, nicht mit einem Verband und auch nicht mit einer Herz-Lungen-Maschine zu heilen.

Der Beter von Psalm 147 vertraut auf die Hilfe Gottes: Gott schenkt denen, die ein gebrochenes Herz haben, Heilung. Wie er das konkret tut, beschreibt der Psalmbeter nicht. Aber mehrmals ermutigt, ja fordert er in seinem Gebet dazu auf, Gott zu loben und ihm ein Danklied anzustimmen! Der Beter vertraut Gott – nicht mehr und auch nicht weniger. Gott ermöglicht Leben und er hilft zu einem Leben, in dessen Mittelpunkt die Beziehung zu und die Dankbarkeit gegen Gott steht.

So einfach ist es. - Ist es so einfach?

Vielleicht finden Sie in dieser Sommerzeit die Möglichkeit, darüber nachzudenken und sich auszutauschen.

Gesegnete Sommertage wünscht
Pastor Hans Martin Renno