Andacht Februar / März / April 2022

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
– Johannes 6,37

Pastorin Bettina Gfell

Am vergangenen Sonntag haben wir als Familie eine schöne Überraschung erlebt. Als ich vom Gottesdienst nach Hause komme, sehe ich gleich den Anrufbeantworter blinken und auf dem Handy ist auch schon eine Nachricht. „Wir würden euch heute Nachmittag gerne zum Kaffeetrinken beglücken. Kuchen kann ich mitbringen. Habt Ihr Zeit?“ schreibt meine Schwägerin. Wie immer, wenn ich selbst den Gottesdienst gestaltet habe, bin ich ziemlich erledigt. Und ich schaue mich um: saugen, wischen, Badezimmer putzen wären auch angesagt – das will ich eigentlich morgen erledigen. Aber was solls, alles kein Grund keinen netten Besuch zu empfangen. Und ich freue mich! Auf das Miteinander, die persönlichen Gespräche und den Austausch – und auf Kaffee und Kuchen.

Ich erinnere mich, wie wir das früher viel öfter gemacht haben, als die Kinder noch klein waren - da sind wir sonntags einfach hereingeschneit. Wie schön das war und ist: eine offene Tür, ein „Herzlich willkommen!“, freundlich empfangen werden, eine Tasse Kaffee oder Tee bekommen und ein offenes Ohr finden. Beide Seiten merken: Jemand ist für mich da, hat an mich gedacht und will Zeit mit mir verbringen – das tut gut. In den letzten beiden Jahren habe ich sehr vermisst, mich spontan mit Menschen treffen zu können, einen Kaffee miteinander trinken zu gehen. Wie oft mussten coronabedingt die Türen verschlossen bleiben, waren Distanz und Abstand angesagt.

Wie gut, dass die Jahreslosung für dieses Jahr 2022 auf eine Tür hinweist, die immer und auch in jeder noch so schwierigen Lage offen bleibt. Jesus hat für mich zu jeder Zeit ein Willkommen und einen Segen bereit. „Und: Willkommen und Segen lassen sich weiterreichen, selbst in Zeiten der Pandemie“, schreibt die Theologin Tina Willms. „Die Tür des Herzens kann ich öffnen, um mich einzufühlen, wie es anderen geht. Ebenso das Ohr für den Menschen, der mich braucht. Oder den Geldbeutel für jene, denen durch diese schwierige Zeit der Boden unter den Füßen wankt.“

Dass wir in diesem Jahr noch häufig die Erfahrung machen werden, willkommen zu heißen und willkommen zu sein, das wünsche ich uns.

Ganz herzliche Grüße!
Bettina Gfell

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