Dankbarkeit

Ein herbstlicher Impuls für unseren Großbezirk

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Felder färben sich golden, und bald beginnt die Zeit der Ernte. Es ist die Zeit, innezuhalten und zu sehen, was geworden ist. Der Herbst erinnert uns daran, dass Vieles, was wir im Laufe des Jahres gesät haben – im Garten, auf dem Feld und auch in unserem Leben und Miteinander – nun reif geworden ist. Erntezeit ist Dankeszeit.

Als Großbezirk schauen wir auf eine bunte Vielfalt von Gemeinden, Menschen, Geschichten und Gaben. Unterschiedlich sind wir, verschieden in Tradition und Ausdruck, einzigartig im Glauben und Leben. Gerade diese Vielfalt ist ein Grund zum Danken. Denn jede/r bringt etwas Eigenes ein, und gemeinsam bilden wir eine lebendige Gemeinschaft, die mehr ist als die Summe ihrer Teile.

Dankbar sein – das fällt oft leicht, wenn alles gelingt. Aber Dank wächst auch da, wo wir wachsen dürfen. Wo wir trotz Schwierigkeiten zusammenstehen, gemeinsam Herausforderungen bewältigen und erleben, wie Gott uns begleitet. Gerade im Rückblick wird sichtbar, wie Vieles schon gelungen ist – oft aus kleinen Anfängen, manchmal im Verborgenen.

Glaube macht dankbar. Denn der Blick auf Gott weitet unseren Horizont: Dankbarkeit ist mehr als ein Gefühl, sie ist eine Haltung, die uns verwandelt. Wenn wir bewusst nachdenken, entdecken wir, wie reich beschenkt wir sind – mit Liebe, Gemeinschaft, Hoffnung, Mut und Trost. Dankbar bin ich, wenn ich innehalte und meine Gedanken auf das Gute lenke. Es sind die vielen kleinen und großen Wunder, die unseren Alltag erhellen.

Welches „Danke“ möchten wir in unserem Bezirk üben, entdecken, vertiefen? Vielleicht ein leises Danke für einen freundlichen Blick, ein mutiges Danke für Unterstützung in schweren Zeiten, ein geteiltes Danke für gemeinsame Erfolge. Manchmal ist es auch ein dankbares Loslassen, ein Vergeben, ein Neuanfang.

Welche Perspektive nehmen wir ein, um unser Umfeld mit Gutem zu bepflanzen – damit die Saat der Dankbarkeit weiterwächst? Lassen wir uns ermutigen, aufmerksam hinzusehen, wertzuschätzen, was andere einbringen, und uns gegenseitig stärken. Wer dankbar ist, sät Segen – und erntet Freude.

So wünsche ich uns allen einen gesegneten Herbst, offene Augen für das Gute, das schon da ist, und ein Herz voller Dankbarkeit – für alles, was war, was ist und was noch werden kann.

Pastor Markus Gumpfer